2012 veranstaltete der Ortsentwicklungsverein „Liebenswertes Hörsching“ eine Vor-Ort- Ideenwerkstatt, die vom Architekturbüro nonconform und der Spes-Akademie geleitet wurde. In der 3tägigen Veranstaltung mit reger Beteiligung durch Hörschinger Bürgerinnen und Bürger wurde klar, wie bedeutsam die zentralen, historischen Gebäude am Ortsplatz für die Identität der Gemeinde empfunden werden.
(„Gib mir mein Herz zurück“, so wurde dieses Gefühl von den jungen ArchitektInnen formuliert).
Das ehemalige Gasthaus Schumergruber und die frühere Bäckerei Öhlinger wurden von der Marktgemeinde Hörsching gekauft und wegen Baufälligkeit abgerissen. Mittlerweile befinden sich hier die Baustellen für das Wohn- und Ärztezentrum (OÖ Wohnbau) sowie für das neue Rathaus. Auch das sogenannte Samhaberhaus wurde von der Gemeinde erworben, das Dach wurde bereits saniert. Momentan ist es an „Cafe & Co“ verpachtet. Es bedarf dringend einer weiteren Renovierung.
Das denkmalgeschützte „Mesnerhäusl“ ist ebenfalls stark renovierungsbedürftig. Jetzt hat sich für die Gemeinde die Gelegenheit geboten, dieses historisch bedeutsame Gebäude von der Diözese Linz zu erwerben. Zusammen mit der Pfarrkirche und dem „Samhaberhaus“ bildet es ein bauliches Ensemble, welches auf ästhetisch ansprechende Weise einen wichtigen Teil der Ortsgeschichte repräsentiert.
In der Projektgruppe Ortsplatzgestaltung wurde vom Sieger des Architektenwettbewerbes, Architekt Hertl, zusammen mit Landschaftsplaner DI Dobetsberger ein Konzept für die Renovierung, Neugestaltung und Verbindung der beiden Gebäude vorgestellt. Sie stellen einen wichtigen Kontrapunkt zum neuen Gemeindeamt und dem modern konzipierten Wohn- und Ärztezentrum dar. Der neu gestaltete Ortsplatz soll alle diese Elemente verbinden und einen zentralen Raum für Begegnung im Zentrum schaffen.
In der Gemeinderatssitzung vom 5. 10. 2020 wurde unter TOP 4) „Grundsatzbeschlüsse Ortsplatzgestaltung; Ankauf Mesnerhaus, Miteinbindung und gemeinsame Nutzung von Mesner- und Samhaberhaus in die zukünftige Ortsplatzgestaltung“ über diese Maßnahme diskutiert und abgestimmt.
Zusammen mit den MandatarInnen der ÖVP haben die Grünen Hörsching einen mehrheitlichen Beschluss für dieses Projekt gefasst. Die dadurch bedingte Kostensteigerung für die Ortsplatzgestaltung erscheint uns gerechtfertigt, weil
- wir es als öffentliche Aufgabe betrachten, ein historisches Gebäude im Ortszentrum zu erhalten, neu zu beleben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In anderen Gemeinden wäre man vermutlich froh, solche Gebäude noch im Zentrum zu haben. Sie machen den Ort unverwechselbar und erzählen spannende Geschichten.
- Durch Einschränkung von Reisebewegungen gewinnen zu Fuß erreichbare Strukturen im Ortsgebiet wieder an Bedeutung. Noch nie habe ich so viele Menschen in Hörsching spazieren gehen gesehen wie während des „Lockdowns“.
- Gerade in Krisenzeiten ist es sinnvoll, dass die Öffentlichen Hand initiativ wird, um durch Investitionen die regionale Wirtschaft zu beleben. Durch eine langfristige Finanzplanung hat die Gemeinde Hörsching die Möglichkeit, nachhaltige Werte für die Allgemeinheit zu schaffen.
Wir hoffen trotz der schwierigen Zeiten auf eine zügige Umsetzung des Projektes „Hörschinger Ortsplatz“ und wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern viel Freude mit einem lebendigem Ortszentrum!
Quellen:
Chronik „1200 Jahre Hörsching“
Topothek: www.hoersching.topothek.at
facebook-Seite „Hörsching in alten Ansichten“
Video „Vor-Ort-Ideenwerkstatt Hörsching“, DorfTV (youtube)
Video „Plasser Hans und das Mesnerhaus in Hörsching“ Hans Aumayr (youtube)