Die Kirchfeldsiedlung ist in den 50er Jahren durch den Erwerb von Grundstücken der Pfarre von den damals vertriebenen Menschen aus dem Banat und Siebenbürgen entstanden. Damals wurde ein Grundstück gemeinsam zur Nutzung als Treffpunkt, als Platz für Spielen und Kommunikation erworben. Der Platz wurde lange Jahre für den vorgesehenen Zweck von Jung und Alt genutzt. Der Treffpunkt war mit Tisch und Bänken versehen und mit fünf Bäumen und Sträuchern gestaltet. Gepflegt wurde er von den Anrainer:innen.
Das ist zwar alles schon einige Zeit her, der Platz wurde aber immer wieder seinem Zweck entsprechend von den Bewohner:innen genützt. Unter anderem bei einem Willkommensfest für die Bewohner:innen des Dahlienweges, gerne trafen sich die Leute dort zu Silvester. Der Platz hat sich vor Jahren verkleinert, da eine Zufahrtsstraße zum angrenzenden Grundstück des jetzigen Käufers angelegt werden musste. Tisch und Bänke kamen weg, die mittlerweile großen Bäume wurden gefällt. Zuletzt war der Platz mit einer niedrigen Hecke bepflanzt und kaum zugänglich – zum Mähen wurde er vom Nachbargrundstück aus befahren. Zwei angrenzende Nachbarn wollten das Grundstück nun erwerben. Die Anrainer:innen, eigentlich die ursprünglichen Besitzer:innen des besagten Grundstückes, wurden erst spät von dem Vorhaben informiert. Die nun folgenden Wünsche und Einwände an die Gemeinde der direkten und indirekten Anrainer:innen sprachen für den Wert eines freien Grundstückes für mehr Lebensqualität in einem mittlerweile stark verbauten Gebiet. Aber trotzdem wurde die Liegenschaft von der Gemeinde zum Verkauf freigegeben. Dem Verkauf des Grundstückes in der Kirchfeldsiedlung wurde im Gemeinderat, außer mit den Stimmen der Grünen und vereinzelten anderen, zugestimmt. Das Grundstück, welches ursprünglich der Allgemeinheit zur Verfügung gestanden ist, kam trotz vorheriger wiederholter Verkaufsablehnungen, in den angrenzenden Privatbesitz. Damit wurde leider für die Kirchfeldsiedlung eine zukünftige offene, kreative und bürgernahe Gestaltung für immer vertan.
Die Raumplanung sieht freie Plätze in Siedlungsgebieten vor, welche vielfältig genutzt werden können. Mit naturnaher Gestaltung sind sie zusätzlich ein Platz für allerlei Tiere und Pflanzen. Auch in Hörsching wird nicht immer wie im obigen Fall seitens der Gemeinde entschieden. Das zeigt ein Beispiel in der Siedlung an der Fischillstraße. Hier wollten Anrainer:innen ebenfalls Gründe, die für die allgemeine Nutzung freigehalten wurden, aus dem öffentlichem Gut erwerben. Hier wurde ein Verkauf sinnvollerweise abgelehnt.